Massive Defizite beim betrieblichen Gesundheitsmanagement

Massive Defizite beim betrieblichen Gesundheitsmanagement

Nur jeder fünfte Beschäftigte erhält in seinem Betrieb „in (sehr) hohem Maß“ Angebote zur Gesundheitsförderung. In der Finanzdienstleistungs- und Versicherungsbranche sind es mehr als doppelt so viele, wie der DGB-Index Gute Arbeit 2013 zeigt. Auch unter Krankenversicherern ist das betriebliche Gesundheitsmanagement weit verbreitet.

Jedes Jahr untersucht die DGB-Index Gute Arbeit GmbH wie die Beschäftigten die Arbeitsbedingungen in Deutschland beurteilen. Bereits im Herbst wurde Teilergebnisse zu den Aspekten betriebliche Altersversorgung (bAV) und gesetzliche Rente veröffentlicht.
Demnach glaubt nicht einmal jeder fünfte Arbeitnehmer, dass die gesetzliche Rente „gut ausreichen wird“ beziehungsweise dass er „davon sehr gut leben können wird“. Andererseits gab ein knappes Drittel an, überhaupt kein bAV Angebot von seinem Arbeitgeber zu erhalten. Bei einem weiteren guten Drittel war es nach eigenem Bekunden nur ein Angebot in geringem Umfang
Jetzt wurde der gesamte Report 2013 veröffentlicht, der auf einer im Sommer 2013 durchgeführten Befragung von 5.793 Beschäftigten beruht. Dabei wurde auch nach dem betrieblichen Gesundheitsmanagement (Maßnahmen zur Gesundheitsförderung wie etwa Zuschüsse zu sportlichen Aktivitäten, Gesundheitstage oder Massagen) gefragt.
Versicherungsbranche mit Vorreiterrolle
Insgesamt sagten mehr als zwei Drittel der Befragten, das in ihrem Betrieb kein entsprechendes Angebot vorhanden sei, bei einem weiteren Achtel nur eines „in geringem Maß“. Dementsprechend antwortete nur jeder fünfte Befragte mit „in (sehr) hohem Maß“.
Je nach Branche gibt es hier jedoch gewaltige Unterschiede. So fehlen insbesondere im Gast- und im Baugewerbe Angebote zur Gesundheitsförderung, wie 94 beziehungsweise 90 Prozent angaben. Schon beinahe eine Vorbildfunktion nimmt die Finanzdienstleistungs- und Versicherungsbranche ein: Hier berichtete nur ein gutes Viertel, dass es keine entsprechenden Angebote gebe. Auf einen vergleichsweise niedrigen Anteil kommt sonst nur noch die Ver- und Entsorgungsbranche.
Auch umgekehrt liegen diese beiden Branchen vorne: Dabei bedeuten die 49 Prozent Antworten „in (sehr) hohem Maß“ für die Finanzdienstleistungs- und Versicherungsbranche den Spitzenwert. Gleichwohl ist auch dieser Wert noch stark ausbaufähig.
Gesundheitsmanagement unter Krankenversicherern weit verbreitet
Insbesondere unter den privaten Krankenversicherern ist das betriebliche Gesundheitsmanagement weit verbreitet. Die Gesellschaften bieten dabei verschiedenste Maßnahmen aus den Bereichen Vorsorge, Prävention, Sport und „gesunder Arbeitsplatz“.
Die meisten Gesellschaften setzen dabei auf Präventions- und Gesundheitskurse und -schulungen sowie Unterstützung mit diversen Ratgebern – je nach Anbieter in unterschiedlicher Ausgestaltung. Waren es früher vor allem Einzelmaßnahmen, so wird das Thema in den letzten Jahren deutlich strategischer angegangen, wie eine Umfrage unter 40 PKV-Unternehmen zeigt.

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